Hochhäuser sind integraler Bestandteil städteplanerischer Konzepte und ermöglichen ressourcenschonende und nachhaltige Modelle der Stadtverdichtung durch den Einsatz neuer Typologien.
Bei der Planung und Umsetzung immer höherer Gebäude sowie bei der Anpassung bestehender Hochhäuser an aktuelle bauordnungsrechtliche Vorschriften ergeben sich jedoch ständig neue Herausforderungen im Bereich des Brandschutzes.
Hochhäuser können verschiedene Nutzungen unter einem Dach vereinen, was zu komplexen Anforderungen im Bereich des baulichen und anlagentechnischen Brandschutzes führt. Dies wird noch durch den wachsenden Fokus auf ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen sowie den verstärkten Einsatz von Holzbaustoffen verstärkt.
Eine wesentliche Methode, um diesen Spannungsbogen zu bewältigen, besteht in einer detaillierten Gefährdungsanalyse als Grundlage für das Brandschutzkonzept gemäß der Muster-Hochhaus-Richtlinie (MHHR) sowie anderer geltender Sonderbauvorschriften.
Thirty Eight Berlin
Im Neubau des »Thirty Eight Berlin« mit seinem 60 m Hochhausturm entstehen Flächen für Büros, Gewerbe, Wohnen und Einzelhandel in zentraler Lage. Das Gebäude erfüllt acht Sonderbautatbestände, deren Richtlinien maßgeblich sind. Durch die Ausbildung von Brandwänden mussten die erhöhten Anforderungen der Muster-Hochhausrichtlinie lediglich auf den Hochhausturm angewendet werden.
Spree One
Der Gebäudekomplex »Spree One« mit 155 Wohnungen, Büros, Läden und einer Kita umfasst auch einen Hochhausteil und eine Tiefgarage. Der Neubau liegt zwischen einer Bestandsbebauung und der öffentlichen Verkehrsfläche. Während aller Bauphasen muss die Erschließung und Löschwasserversorgung der Bestandsgebäude sichergestellt sein. Bis heute wird das Gebäude sowohl im Rahmen von Mieterumbauten, als auch in der Funktion als Brandschutzbeauftragte betreut.
Trigon
Das Bürohochhaus, das in den 1990er Jahren errichtet wird, ist durch ein gebäudehohes Atrium strukturiert. Als Grundlage für die Sanierung sowie für den Betrieb des Gebäudes wird eine umfassende brandschutztechnische Stellungnahme mit Visualisierungen erstellt. Die einzelnen Geschosse werden im laufenden Betrieb zu Nutzungseinheiten umgestaltet, wobei auf die Anlage von notwendigen Fluren verzichtet wird.
Schwarzmeerstraße
Eines der ersten Wohnhochhäuser in Plattenbauweise in Ostberlin wird 1965 in Betrieb genommen und in den 1990er Jahren saniert. Nach umfangreicher Archivrecherche und einer Ortsbesichtigung wird der Bestandsschutz ermittelt und ein Mängelkatalog erstellt. Zudem werden Verbesserungsvorschläge erarbeitet, um das Sicherheitsniveau des Gebäudes an heutige Standards anzugleichen.